Ulrike Draesner

1962 / Munich

MIT KLEINEN WESEN

pangen (sie spicht kein r)

goß soll es sein das wanden de augen: mein licht benn auf sie
summt sie nickt scheit sieht denkt sie ist das stenlein mischt
und findet weda sich noch uns die günde sind ein matsch
am gummistiefeland blatt patt die ada da de aum „die elsta
fliegt" schwazweiß de „mond de auch" wo ist die wald?
die katze unsichtba wikklich sitzt auf de hand da daußen wo
da gang bis es bicht da kug nicht schon und weiß das
baune auge seine heitekeit wenn wie vasteckt sich
was sie………….. (ist)
paprika mamrika

seit drei tagen kann sie das r und
wie sagte sie „paprika" nach der kita
„mamrika" wir lachten liefen riefen
ros: fahrradkringer kaufen zur berohnung
währte sie statt rosa rirryfee eine braue
mit maus danach saßen wir im café
sie aß cheesecake wir spierten 'große'
sprich machten konversation unter
schaukernden pratanen war sie doch im theater
der rote drache mit den nicht mehl
glünen augen . . . und erzährte von feuer
und schreichen, herrrich war
das reben in diesem herbst
wölf

ein graues kind langhaarig dunkel das braune gesicht weiß verschmiert
klein, zart in weiter kleidung einem grauen fleece grauen hosen
festen schuhen ein wolfskind, in seiner art breitschultrig
die paar stufen des buses hinunter kleines wesen noch
nach dreie tagen kitafahrt nach schaf riechend erde esel
wie sprachlos in sich mit wildem hetzendem blick
kam sie für sekunden sekunden fremd auf mich zu
die stufen des busses paar stufen eine
welt herab nach drei tagen so fremd. wir mussten
erst wieder suchen wo wir wir waren aufeinanderzufahren
die klebenden oder sich verfugenden ideen
die als arme hände sichtbaren waren zwischen uns
als ich sie, sie auf dem arm tragend, weiter berührte
sagte sie „au" als hätte ich einen bart im gesicht
als hätte mein wölfischer bart sie gestreift
mein wölfischer blick.

ich hatte so lange gewartet
ich strich
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