Nida Fazli

12 October 1938 / Dehli / India

Was man verliert, wenn das Leben schenkt

Was man verliert, wenn das Leben schenkt,
heißt in der Dichtung Ghazal

Die Tränen, die einem beim Lachen kommen:
welch stechender Schmerz in jedem Glück

Hier Augen, da ein Gesicht, dort Lippen
nie findet man eins zusammen mit den andern

Im Finstern leuchtet Schweigen
Sternschnuppen sieht man nur bei Nacht

So verstreicht das ganze Leben:
immer suchen wir jemand in jemandem

Im glühenden Sand, wo gab es da Wasser?
Eine Wolke war verborgen im Durst

Schwer ist ein Leben ohne Zuhause
auch Unbehaustheit braucht Stil

Aus dem Urdu übersetzt von Rainer Kimmig
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