Jayaprabha


Was soll die Wut, Yashodhara?

Dein Mann ist jetzt ein Mönch,
er hat keine Sorgen mehr
keine Angst vor dem Sterben
nicht mal vor dem Altern.

Dass ihm ein Licht aufgehen würde, um Mitternacht
unter dieser Pappelfeige, wusste er,
dass er sich davonmachen würde, oder auf
zu seiner großen Reise, wusste jeder
außer dir.

Was soll die Wut, Yashodhara
das Gestarre aus dem Fenster, die Zitterpartie
der Hände, das Morgengrauen jeden Tag?
Keine Sorge, früher oder später steht er vor deiner Tür
in seinem safrangelben Mönchsgewand
streckt dir die Bettelschale entgegen
und du ihm dein verhärmtes Gesicht
oder was du sonst noch für ihn übrig hast.
Vielleicht hofft er das sogar.

Also, was soll die Wut, Yashodhara,
er ist jetzt ein Mönch,
er hat keine Sorgen mehr
keine Angst vor dem Sterben
nicht mal vor dem Altern.
Lauf ihm nicht nach, Yashodhara
seinem halo-erleuchteten achtspurigen Weg.
Und noch etwas: Spar dir die Opfer.

Übersetzung: Sylvia Geist und Tom Schulz
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