Vögel hinterlassen Kratzer auf schaukelnden Zweigen,
eine Spur aus Knospen, Blättern und
platzenden Früchten.
Eine Frau sitzt am Dachfirst, wie kann denn
das, was sich besinnt, auch noch verschwinden.
In ihrer Hand Babywindeln, ein Besen,
oder nur der Asafetida Geruch
an einer Fingerspitze.
Ihr Mund liebt den Mann ein Leben lang,
aber ihre Füße lieben Himmel und Erde.
Betritt sie das Haus noch als Vogel,
verlernt sie als Ehefrau das Fliegen.
Ihre dünnen Beinchen berühren so heftig
die Erde, daß selbst die Vögel und die Bäume
staunen. Sie verharrt auf der Türschwelle.
Die Unvertrautheit ist intim und unentrinnbar.
Ihre Füße stecken überall, auf dem Flur,
in den Löchern des Haushaltsbuches, in der Betrübnis der Hinterhöfe -
vergnügte Schenkel und ein unglückliches Herz.
So kann man nicht fliegen, so still können selbst Bäume
niemals stehen. Das Vogelbad, das Beet mit
Dürre überschüttet. In einer Kupferschale gibt es
Most vom Mond. Betrat sie das Haus noch als
Vogel, verliert sie sich ab jetzt in Richtung
Totenreich, die faltige, aschgraue Haut deiner Urgroßmutter,
Großmutter, deiner Mutter und der Mutter deiner
Kinder, diese Mütter werden wieder Vögel, sind wurzelnde
Sterne wie in der Arundhati Liebe, sie ziehen durch das
ganze Haus, der Geruch von Süßigkeiten, der Lärm spielender
Kinder am Todestag.
Wenn Schwiegertöchter oder Töchter sich viel schwerfälliger
bewegen, sind sie schwanger, die Leichtigkeit der Vögel,
die grüne Fruchtigkeit der Bäume, das ganze Haus folgt
ihren Füßen, obwohl die Spuren auf dem Boden
nicht zu sehen sind.
Übertragung ins Deutsche von Thomas Kunst