Daniel Falb

1977 / Kassel

die gletscher schieben alles herum

die gletscher schieben alles herum, bringen unordnung in geologische

zeugenschaft, hinterlassen schürfwunden im felsgestein.

hubschrauberlandeplatz der universität zeigt das signal ihres pulsierens, in der geschichte,

auf das hin ich sinke, dawson's falter auf meinen beiden augen,

dawson's falter auf meinem mund.

im nordöstlich ausgreifenden faltenwurf um den bonneviller see haben sich seit jeher

zwei einander feindliche universitäten festgesetzt, deren konstellation

sich mit dem eisschild verformte.

wie es der zufall will, hat mal die eine, mal die andere die oberhand. an einem

dieser tage stiefelte dawson die südseite des lone peak hinauf,

und als er die anhöhe passiert hatte, entdeckte er eine neue bohrung

oberhalb seines eigenen projekts, das

seit der nebraska kaltzeit großen wissenschaftlichen nutzen, und ihm ein erkleckliches einkomen,

beschert hatte.

der eisbohrkern ist ein schönes und rätselhaftes artefakt.

das wort der gründung der einen ūni fällt mit dem wort der gründung der naturerscheinungen

in eins, und das wort der gegengründung der anderen

ūni fällt mit dem wort der gegengründung der naturerscheinungen

in eins. über lange zeiten fast durchsichtig, zeichnet sich die periode der gründungen

im kern als ungefroren bleibende

schicht ab, die stinkendes laub und zittrige modrige falter in sich schließt. das große geheimnis,

das ewiges eis in sich schließt,

ist die entnahme des bohrkerns. als er im herantreten

das universitätstattoo an meinem hals erkannte, musste dawson schlucken,

und bemühte sich, sein hemd ganz unauffällig zuzuknöpfen, während der puls heftig an seine schläfen

pochte. das naturgesetz hinter den

erscheinungen, deren erforschung all meine jahre gewidmet waren,

bist du.
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