Du weißt, mein Freund, mein Leben war
Von Zeit zu Zeit recht sonderbar —
Hab' mancherlei getrieben.
Doch was ich immer auch getan,
Eins blieb mir treu: der Dichterwahn —
Ich habe stets geschrieben.
Als Knabe schrieb ich nur für mich
Und war schon froh und seliglich,
Wenn Verse mir gelangen.
Das meiste freilich war ein Dreck,
Drum warf ich ihn auch ruhig weg,
Um's besser anzufangen.
Doch später, als ich wuchs heran,
Da fand ich manchen jungen Mann,
Dem ich was vorgelesen.
Und mancher war mir menschlich gut,
Dem las ich vor in freier Glut —
Ist oft recht schön gewesen.
Dann schrieb ich für das Publikum.
Erst blieb es taub für mich und stumm,
Dann hub sich's an zu regen.
Und mit der Zeit wird man bekannt,
Und wird mit anderen genannt,
Die auch Gedichte — legen.
Oft ist dies eine Ehre kaum —
Doch was sind Ruhm und Ehre? — Traum,
Das Pflaster auf die Wunde,
Die einer tief im Herzen hat!
Drum wär's das beste, in der Tat,
Man schrieb' gleich — für die Hunde
Und ließe jedes neue Buch,
Auf daß schon locke sein Geruch,
In frische Wursthaut binden.
Da würden doch zum mindesten
Die Hunde, auch die blindesten,
Den Weg zum Dichter finden.