Dämmerung feuchtet die Büsche,
Nebel entsteigen dem Bach;
Atemerquickende Frische
Wird in den Lüften wach.
Haupt gestützt in die schlanke,
Wohllautskundige Hand,
Träumt der liebend erkrankte
Gott ins versinkende Land:
Von Syrinx!
Da, den Meister froh zu neigen,
Kommen Satyrn angestampft,
Pranken fassen sich zum Reigen,
Auge funkelt, Atem dampft.
Nymphchen, nackend eingefangen,
Wehren sich und geben nach,
Springen mit noch heißen Wangen
Gliederkühlend in den Bach.
Aber kaum ist es gelungen,
Greift sie neu entfachte Gier;
Immer wieder rasch bezwungen,
Gibt sich glatter Leib dem Tier.
Alle Künste durchzuproben,
Eifert rüstig Paar um Paar,
Daß er lächle, daß er lobe,
Er, der stets ihr Meister war.
Aber gestützt auf die schlanke,
Wohllautskundige Hand
Träumt der liebend erkrankte
Gott in das dämmernde Land.
Erst bis Wollust zu Schläfern
Satyr und Nymphe gemacht,
Regt sich der göttliche Schäfer
Und haucht ein Lied in die Nacht:
Von Syrinx!