Und willst du, daß wir uns nicht mehr sehn,
So sag' mir doch ade!
Wenn zwischen Menschen Lieb' geschehn,
So kann es nicht wie Wind vergehn,
So schmilzt es nicht wie Schnee.
Der Wind läßt keinen Hauch zurück,
Den Schnee trinkt die Erde ein,
Doch wo verging ein Menschenglück,
Bleibt immer eine Spur zurück,
Die heißt am End': Allein.
Erst eine kleine Narbe nur,
Im Herzen, kaum gespürt;
Doch leicht schon morgen eine Spur,
Die über deiner Seele Flur
Als breite Straße führt.
Sie führt zum Lande Einsamkeit,
Das liegt ganz abgetrennt.
Dort stockt der Schritt, dort steht die Zeit,
Und ob du rufest, weit und breit
Kein Wesen, das dich nennt.
Was dir begegnet, sieht dich an,
Als wärst du längst gewest,
Was du gewollt und was getan,
Dünkt dich wie Traum, dünkt dich wie Wahn,
Den du nicht mehr verstehst.
Dann kann ein Hauch herüberwehn
Dein freundliches Ade,
Denn muß die Liebe auch vergehn,
Du machst sie doch nicht ungeschehn,
Und Weh ist nicht wie Schnee.