O blasse Heliose, o Zeit, wie weit!
Da fand auch ich in Nächten deine Zelle,
Und meines Herzens urgeheimste Schwelle
Erschloß ich dir, die mir gebenedeit.
Wie schmiegte sich dem klösterlichen Kleid
Folgsam des Busens mädchenhafte Welle!
Und wie, durchirrt von Blutes schneller Quelle,
Bebte dein Wort, dein Leib Ergriffenheit!
Die grauen, schweren Schatten müder Lider
Erhielten damals andern, süßen Sinn:
Nicht Tugend mehr, nur Wonne immer wieder!
Auf weichem Altar, heitre Priesterin,
Gabst du das Opfer der enthüllten Glieder
Lächelnd der Liebe deines Dichters hin.