Herr, Dank dir für den Schlaf, mit dem du alle Nächte
Lind überbreitest all mein irdisches Gemachte!
Gestillt erwach' ich dann, gewahrend deine Erde,
Wie sie der Adam sah, erschauernder Gebärde.
Geschaffen ist sie mir erneut in jeder Frühe
Mit Vogelruf und Duft und zarter Wolkenglühe.
Geschaffen bin ich selbst mir neu an jedem Tage,
Ich, zwischen Heut' und Heut' das Zünglein an der Waage.
Darf bessern, was gefehlt, und abtun gestrig Irren,
Ob auch, um neu in Fehl mich irrend zu verwirren.
Darf meines Wandels fromm ein Zeichen hinterlegen,
Daß meiner sich besinnt, wer nachforscht meinen Wegen.
Und darf dann wieder, all der Fülle müd', entsinken
Und friedlich deines Schlafs gekühlte Krüge trinken.