ein mädchen für alles, wie eine milchkuh,
die alte frau wirkt aus der nähe wie ein mädchen,
den halben sari übers knie gehoben,
tätschelt sie den euter der kuh, diese närrin,
altes mädchen, das allen den kopf verdreht.
beim melken am hintern der braunen kuh schließt sie die augen
und denkt an die selbstsüchtigen männer,
die wie kühe ihre eigenen schwänze lecken
und ihren milchfluss kontrollieren können.
dabei streichelt sie den hals der kuh
wie man ihren hals gestreichelt hat.
genug von allem, setzt sie ihren hintern auf den boden
wie ein wirbelsturm sich setzt.
die knospen ihrer brüste, die aufblühten, wuchsen und die passanten
neidisch machten, sind jetzt kleine sesamkörner.
wie hellblaue wolken am dunkelblauen himmel haften,
klammern sich die venen an ihre arme.
ihre einstmals strammen schenkel sind schlaff,
die muskeln berühren einander,
wenn sie bei der kuh hockt.
wie eine lebendige dorfgöttin aus holz,
spricht sie mit der kuh,
um die leute warten zu lassen, die alte unverzichtbare frau.
sie ist der himmel ihres dorfes,
die anderen sind einfach menschen, menschen
heißt: nur männer
ziehen ihre hemden aus, schwitzen unter den achseln
und sagen, es sei zu heiß.
jungs, stolz wie männer,
verlangt es nach verkehr mit ihr,
klopfen bei jeder begegnung sprüche, machen sich lustig
und ziehen mit grimassen von dannen. oh
diese kinder, wie ziegen.
ihre arme sind krumm wie die äste des guavenbaums.
obschon verschrumpelt, wird sie von allen begehrt.
wie wurmstichige früchte sind ihre lippen,
die sie benutzen, verletzen sie,
heben ihre arme, schweiß wie cashew-schnaps
sickert in die wege, die männer, einschließlich der fernfahrer,
die sich absichtlich verfahren haben, entblößen sich.
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sie trägt den himmel in ihren augen... gegen abend
sind die kuh und ihr rücken vom gleichen braun.
sie ist die einzige im dorf, die jede
kuh melken kann.
Ins Deutsche übertragen von Nicolai Kobus